26/02/2021

IG Metall Duisburg-Dinslaken macht mobil für Tarifaktionen

Pressemitteilung vom 26. Februar 2021

In der Tarifrunde für die 700.000 Beschäftigten der nordrheinwestfälischen Metall- und Elektroindustrie startet die IG Metall in der nächsten Woche mit Warnstreiks.

Dieter Lieske, 1. Bevollmächtigter: „Auch in der vierten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber keine konkreten und verbindlichen Vorschläge zu den Themen Beschäftigungssicherung, Zukunftstarifverträge und Entgelt gemacht.
Die IG Metall fordert für die Metall- und Elektroindustrie neben einem Volumen von 4%, welches mit einem Teil-Entgeltausgleich für die Absenkung von Arbeitszeiten hin zu einer 4-Tage-Woche genutzt werden kann einen Tarifrahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge und die Stärkung der Ausbildung. Somit steht die Tarifforderung ganz im Zeichen von beschäftigungs- und Einkommenssicherung.

„Beschäftigungs- und zukunftssichernde Maßnahmen, die Unternehmen nur dann anwenden, wenn es ihnen gefällt, wird es mit uns nicht geben“, so Lieske.

Das nicht näher definierte „Angebot“ der Arbeitgeber in der vierten Verhandlungsrunde - keine Erhöhung in 2021, eine Einmalzahlung in der ersten Jahreshälfte 2022 und dann eine nicht näher bezifferte Erhöhung ab Mitte 2022 zur Entgelterhöhung wies Lieske zurück. „Die letzte tabellenwirksame Entgelterhöhung hat es im Jahr 2018 gegeben. Ein „undefiniertes Irgendwas“ in diesem Jahr und eine tabellenwirksame Erhöhung irgendwann im nächsten Jahr ist nicht die Wertschätzung, die sich die Beschäftigten in dieser schwierigen Zeit verdient haben, so Lieske. „Mit Blick auf die Pandemie kommen wir nur mit einer Steigerung des Konsums aus der Krise“, so Lieske weiter.

das Tarifgebiet der Eisen- und Stahlindustrie fordert die IG Metall ebenfalls 4% mehr Geld bei einer Laufzeit von ebenfalls 12 Monaten. Das Volumen soll auch hier zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden können. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, der TV zur Altersteilzeit und der Tarifvertrag für die Beschäftigung von Werkvertragsfirmen verlängert werden.


„In vielen Betreiben der Stahlindustrie absolvieren heute junge Menschen eine Ausbildung mit einem parallel laufenden Studium. Auch für diese jungen Leute brauchen wir endlich einen Tarifvertrag“, so Lieske weiter.
Mit diesen Forderungen reagiert die IG Metall auf die derzeit schwierigen Bedingungen in vielen Betrieben der Eisen- und Stahlindustrie. „Die Pandemie hat für deutliche Umsatzeinbrüche gesorgt, allerdings hat sich die Lage zuletzt erholt. In vielen Standorten sind die Auftragsbücher voll und der Stahlpreis ist auf Rekordhoch gestiegen. „Dennoch ist die Beschäftigungssicherung derzeit das wichtigste Thema in den Betrieben“, berichtet Dieter Lieske aus Gesprächen mit den Belegschaften.


Das Ende der Friedenspflicht wird bundesweit mit einem digitalen Aktionstag am Nachmittag des 1. März eingeleitet. Die Verhandlungen in der Eisen- und Stahlindustrie beginnen am Montag, 01.03.2021.
Zur Einstimmung auf die kommenden Verhandlungen und Aktionen „läutet“ die IG Metall Geschäftsstelle am Freitag, 26.02.2021 die Aktionsphase der Tarifrunden an der Landmarke Tiger & Turtle ein.
„Aufgrund der pandemischen Lage können wir das nur mit einer begrenzten Anzahl von Kolleginnen und Kollegen durchführen, um die Abstandsregeln ein zuhalten und dafür Sorge zu tragen, dass niemand zu Schaden kommt“, erläutert Dieter Lieske.


Die Aktion beginnt um 18.00 Uhr an der Landmarke der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg. Weitere Aktionen, insbesondere Warnstreiks in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Duisburg und im Kreis Wesel sind in Vorbereitung.

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