19/05/2020

IG Metall Info: Erneute Gerüchte um TKSE

Auf unseren Zusammenhalt kommt es an! Wir als IG Metall gehen den Weg der Transformation des Unternehmens konstruktiv mit. Aber wir werden es nicht zulassen, dass die Bereiche, die unter "Multi-Tracks" zusammen gefasst sind, zu einer „Bad Bank“ wird, in der die Kolleginnen und Kollegen nicht wissen, was sie erwartet. Vor allem werden wir dabei unsere Mitbestimmung einfordern. Alle Entscheidungswege müssen klar und transparent sein und das Wohl der Beschäftigten zum Ziel haben. Unsere Maßgabe der Best Fair Owner-Vereinbarung ist weiterhin die Grundlage für alle Verhandlungen und Gespräche.


Für die nächste Stufe des Konzernumbaus muss gelten: Alle Unternehmensteile von thyssenkrupp brauchen jetzt eine klare Perspektive! Nicht nur das „neue Kerngeschäft“. Dafür wird die IG Metall gemeinsam mit den Betriebsräten in den kommenden Wochen kämpfen! Den Kolleginnen und Kollegen in allen Unternehmensbereichen wurde schon viel zugemutet. Sie verdienen einen fairen Umgang, Sicherheit und Perspektive!

Am Mittwoch erfolgt eine umfassende Berichterstattung im Konzernbetriebsrat, und im weiteren Verlauf werden wir auch alle IGM-Mitglieder bei thyssenkrupp mit diesem Newsletter informieren.

 

Pressemitteilung des Betriebsrat thyssenkrupp Steel Europe AG

„Eine Konsolidierung gegen die Interessen der Beschäftigten wird es mit uns nicht geben.“


Duisburg. Nach der Ankündigung des Vorstandes der thyssenkrupp AG, neue Konsolidierungsoptionen für den Stahlbereich intensiv zu prüfen und erste Gespräche dazu bereits geführt zu haben, nimmt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der thyssenkrupp Steel Europe AG, Tekin Nasikkol, wie folgt Stellung dazu:
„thyssenkrupp befindet sich in der Krise. Dass dabei intensiv nach Konsolidierungsmöglichkeiten gesucht wird, liegt auf der Hand.


Grundvoraussetzung für eine mögliche Konsolidierung des Stahlbereichs ist vor allem das Festhalten an der neuen Strategie 20-30. Wir haben einen Tarifvertrag Zukunftspakt Stahl 20-30 erst Ende März vereinbart. Wir erwarten die konsequente Umsetzung des Vertrages. Wir haben der Restrukturierung des Stahlbereichs mit einem geplanten Abbau von bis zu 3.000 Stellen nur unter der Bedingung zugestimmt, wenn massiv in die Zukunftsfähigkeit der thyssenkrupp Steel Europe AG investiert wird. Daran darf nicht gerüttelt werden.
Die angekündigte Partnersuche für den Stahlbereich ist keine neue Idee. Die Beschäftigten haben ein Recht darauf, von Anfang an transparent mit in den Prozess eingebunden zu werden. Hiesingers geplante Hochzeit mit Tata Steel Europe geisterte zwei Jahre durch die Presse, bis die Belegschaft konkret informiert wurde. Dies führte zur Verunsicherung und schadete Allen. Ohne eine faire, offene und transparente Kommunikation gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen geht das nicht.


Klar ist, dass wir konkrete Bedingungen an eine mögliche Konsolidierung stellen.
Jede gedachte Lösung oder Konsolidierungsoption muss beinhalten, dass die neue Strategie 20- 30 mit den zugesagten Investionen im Tarifvertrag Zukunfspakt Stahl 20-30 konsequent umgesetzt wird. Einen zusätzlichen Arbeitsplatzabbau lehnen wir ab. Die thyssenkrupp Steel Europe AG mit 28.000 Beschäftigten hat eine große gesellschaftliche Relevanz für Duisburg, für die Region, für NRW. Eine Konsolidierung gegen die Interessen der Beschäftigten wird es mit uns nicht geben.


Diese Verantwortung geht einher mit der industriellen Bedeutung von Stahl. Stahl als Werkstoff steht am Anfang der Lieferkette für viele Industrien, wie bspw. die Autoindustrie. Die CO2- neutrale Stahlproduktion ist Voraussetzung für die erfolgreiche Transformation hin zu einer klimaneutralen Industrie. Wir bei der thyssenkrupp Steel Europe AG müssen diesen eingeschlagenen Weg weiter verfolgen.


Die Mitbestimmung bei der thyssenkrupp Steel Europe AG ist ein hohes Gut und bewährt sich besonders in Krisenzeiten. Eine Konsolidierung, die die Sozialpartnerschaft infrage stellt, ist für uns keine Option. Einen Vorstand in Amsterdam oder anderswo lehnen wir ab.


Betriebsrat der thyssenkrupp Steel Europe AG Werk Hamborn/Beeckerwerth Kaiser-Wilhelm-Str. 100, 47166 Duisburg Postfach: 47161 Duisburg
Vorsitzender: Tekin Nasikkol
Stellv. Vorsitzender:
Horst Gawlik

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