04/12/2023

Beginn der Warnstreiks - jetzt geht's los!

„Unsere Geduld hat ein Ende! Wir sind bereit, auch für Streit“ ruft Karsten Kaus beim Tarifauftakt zum  Ende  der  Friedenspflicht  den  Gewerkschaftern  zu.  „Die  Tarifbewegung  2023  ist  eine historische Herausforderung der wir uns stellen! Die IG Metall stellt diese heute eindrucksvoll unter  Beweis. Gerade  in  dieser  schwierigen  Situation  müssen  die  Arbeitgeber  Verantwortung übernehmen,  und  zwar  sowohl  für  die  Transformation  in  der  Stahlindustrie  als  auch  in  der aktuellen  Tarifrunde.“  so  Karsten  Kaus,  Erster  Bevollmächtigter  der  IG  Metall  Duisburg-Dinslaken.


Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche  bei  vollem Lohnausgleich.  Darüber  hinaus  sollen  die  Tarifverträge  zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung vor zehn Tagen eine Entgelterhöhung von  3,1  Prozent  für  15  Monate  angeboten.  Zum  Thema  Arbeitszeit  gab  es  bis  jetzt  in  den Verhandlungen von Seiten der Arbeitgeber nur Ablehnung.

 
Ali  Güzel,  Betriebsratsvorsitzender  von  thyssenkrupp  Steel – Werk  Hamborn  fordert „Die Beschäftigten  erwarten  völlig  zu  Recht  einen  Ausgleich  für  die  rasant  gestiegenen Lebenshaltungskosten  und  eine  deutliche  und  dauerhafte  Erhöhung  der  Einkommen.  Das Angebot spiegelt die ungewöhnliche Belastung der Beschäftigten durch die hohe Inflation nicht angemessen  wider  und  ist  völlig  unzureichend.  Die  Arbeitgeber  stehen  in  der  Pflicht,  zur nächsten  Verhandlungsrunde  nachzubessern  und  ein  verhandlungsfähiges  Angebot vorzulegen.“

Der Betriebsratsvorsitzende der HKM, Marco Gasse, wies auf die großen Herausforderungen hin,vor  der  die  Stahlbranche  mit  Blick  auf  die  Transformation  steht.  Diese  hätten  sich  durch  die aktuelle haushaltspolitisch unsichere Lage in Berlin verschärft. „Die Ängste und Sorgen bei den Beschäftigten in der Stahlindustrie wachsen. Wir als Tarifpartner sind gefordert, den Menschen in  unsicheren  Zeiten  schnell  Sicherheit  zu  geben.  Darum  wird  die  IG  Metall  eine Ausweichbewegung der Arbeitgeber bei der Frage der Arbeitszeitverkürzung nicht akzeptieren.
enn sie bietet Beschäftigungssicherheit für die Zukunft. Dieser Verantwortung müssen sich die Arbeitgeber jetzt stellen.“, so Marco Gasse.


Wolfgang  Kleber,  Betriebsratsvorsitzender  des  ArcelorMittal  Werk  in  Duisburg-Ruhrort,  stellt klar: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatem hat gerade für junge Menschen eine sehr große Bedeutung.  Kürzere  Arbeitszeiten  sind  daher  ein  Wettbewerbsvorteil  gegenüber  anderen Branchen,  wenn  es  um  die  Akquise  neuer  Mitarbeiter  geht.“  so  Kleber.  „Wenn  wir  dem Fachkräftemängel entgegentreten  wollen,  dann  müssen  wir  die  bestehenden  Kolleginnen  und Kollegen mehr schonen und vor allem die Altersteilzeitmöglichkeiten weiterhin beibehalten. Wer glaubt, dass man im Stahl bis 67 arbeiten kann, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.“


Der  Erste  Bevollmächtigte  der  IG  Metall  Duisburg-Dinslaken,  Karsten  Kaus  betonte,  dass  eine weitere  Eskalation  der Tarifrunde  kaum  zu  vermeiden  sei,  wenn  sich  die  Arbeitgeber  in  der nächsten  Verhandlung  nicht  bewegen.  „Wir  führen  eine  Tarifrunde  nicht  mit  dem  Ziel  einen Arbeitskampf  durchzuführen.  Wir  führen  eine  Tarifrunde,  um  ein  gutes  Ergebnis  für  die Beschäftigten zu erreichen. Im Zweifel werden wir den Arbeitgebern unsere Entschlossenheit auch mit einer Ausweitung unseres Arbeitskampfes sehr deutlich zeigen.“

Hier geht's zur Pressemitteilung der IG Metall Duisburg-Dinslaken mit Informationen zu weiteren Aktivitäten in der Tarifrunde.

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