14/06/2022

Bundesweite Warnstreiks im Stahl nach 3. Verhandlungsrunde

Wir sind noch weit von einer Lösung entfernt! Am morgigen Tag gehen die Verhandlungen in eine weitere vierte Runde. Da muss deutlich nachgebessert werden, sonst sind die Arbeitgeber für eine weitere Eskalation der Tarifrunde verantwortlich.

Sollte sich am morgigen Tag keine Einigung abzeichnen, wird die Tarifkommission der IG Metall beim IG Metall-Vorstand eine Urabstimmung beantragen und damit den Weg für eine weitere Eskalationsstufe, die die Arbeitgeber deutlich spüren werden, freimachen!

Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall, sprach im Duisburger Süden zu den streikenden Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeitern: „Der Stahlbranche geht es so gut wie schon lange nicht mehr. Die Unternehmen fahren glänzende Gewinne ein. Es ist an der Zeit, dass diejenigen, die diese Gewinne mit ihrer Arbeit ermöglicht haben, fair am Erfolg der Unternehmen beteiligt werden: die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie. Dies ist auch deshalb dringend nötig, weil ihnen aufgrund der steigenden Preise immer weniger im Geldbeutel bleibt. Wir erwarten daher, dass die Arbeitgeber endlich ein Angebot vorlegen, das diesen Namen verdient. Wenn die Arbeitgeber sich jetzt nicht bewegen und ihr Angebot substanziell nachbessern, wird es richtig ungemütlich für sie.“

Weitere Warnstreiks und Kundgebungen gab es in Bremen (1.000 Teilnehmende), Dillenburg (300 Teilnehmende) Hagen (250 Teilnehmende), Mülheim an der Ruhr (1.000 Teilnehmende), Bochum (800 Teilnehmende), Georgsmarienhütte (450 Teilnehmende), Peine (300 Teilnehmende) Bottrop (125 Teilnehmende), Krefeld (500 Teilnehmende) Finnentrop (120 Teilnehmenden) und Siegen (700 Teilnehmende). Damit liegt die Gesamtzahl der Beschäftigten, die sich in den letzten zwei Wochen an Warnstreiks beteiligt haben bei rund 28.000. Die vierte Tarifverhandlung für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie findet am Dienstag, 14. Juni 2022, 16 Uhr im Hilton Hotel, Georg-Glock-Str. 20, Düsseldorf, statt.

Die IG Metall fordert 8,2 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlung 4,7 Prozent für 21 Monate angeboten.

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