05/09/2022

IG Metall Duisburg-Dinslaken trauert um Dieter Schulte

Pressemitteilung

Die IG Metall Geschäftsstelle Duisburg-Dinslaken trauert um den ehemaligen DGB Vorsitzender Dieter Schulte.

 „Mit Bestürzung und großer Trauer haben wir erfahren, dass einer unserer herausragendsten Mitstreiter der letzten Jahrzehnte leider verstorben ist“, so Dieter Lieske, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Duisburg-Dinslaken.

 Für die IG Metall Geschäftsstelle wird Dieter Schulte nicht nur als ehemaliges Vorstandsmitglied der Gewerkschaft und als DGB Vorsitzender in Erinnerung bleiben. Vielmehr bleiben die persönlichen Erinnerungen an sein jahrelanges Engagement im Betrieb, der damaligen Thyssen Stahl AG, und seine Arbeit in den örtlichen Gremien der IG Metall.

 Bereits Anfang der 70ger Jahre hatte Dieter Schulte verschiedene gewerkschaftliche Funktionen inne. Er war Vertrauensmann, später Leiter des Vertrauenskörpers, engagierte sich als Mitglied in der örtlichen und bezirklichen Tarifkommission. Darüber hinaus war er viele Jahre Mitglied des Ortsvorstandes und der Delegiertenversammlung der bundesweit größten Stahl-Geschäftsstelle. Auch in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit engagierte er sich als ausgewiesener Experte für Tariffragen. „Ich durfte bei Dieter Schulte die Feinheiten der Stahl-Tarifverträge erlernen“, erinnert sich Dieter Lieske.

 Bei der ersten betrieblichen Auseinandersetzung auf dem Weg zur 35-Stunden-Woche, dem Stahlarbeiterstreik 1978/1979 stand der spätere Betriebsrats- und Gesamtbetriebsrats-vorsitzende der Thyssen Stahl AG als Mitglied der Streikleitung in der vordersten Reihe.

 Ab 1983 vertrat Schulte, der auch Mitglied der SPD war, die Interessen „seiner Stahlkocher“ im Konzernbetriebsrat.

 Dieter Schultes Augenmerk galt vor allem der Stahlindustrie, die sich seit den 60er Jahren in einem massiven strukturellen Umbruch befand. Hier begleitete er die Geschicke des Unternehmens viel Jahre auch im Aufsichtsrat.

 Im Jahre 1991 wurde Dieter Schulte Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall als Leiter des Zweigbüros in Düsseldorf. Sein weiterer Weg führte ihn dann 1994 an die Spitze des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Hier setzte er Schwerpunkte in der Debatte um die Zukunft des Sozialstaates, den Aufbau Ost, sowie mehr Mitbestimmung. 2002 kandidierter er nach zwei Amtsperioden nicht mehr.

 „Dieter Schulte war ein großer Pragmatiker und er war immer nahe an den Menschen. Wir kannten ihn als knallharten Verhandler und als Organisator der Stahlarbeiterproteste gegen die massenweise Vernichtung von Arbeitsplätzen“, erinnert sich Dieter Lieske.

 „Wir haben Dieter Schulte viel zu verdanken. Seine Art, die Herausforderungen immer mit einer Portion Humor und einem Ausgenzwinkern zu meistern, wird mir persönlich sehr in Erinnerung bleiben“, würdigt Duisburgs IG Metall Chef Dieter Schultes Verdienste.

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