Norden legt nach - 2.500 Beschäftigte legen Arbeit nieder

„Der Norden legt nach!“ rief Karsten Kaus den streikenden Stahlarbeitern aus Hamborn zu. „Die Warnstreikwelle ist in vollem Gange. Wenn die Arbeitgeber glauben, dass wir uns von der Temperatur einschüchtern lassen, dann haben sie sich gehörig verspekuliert! Wir sind sehr gut auf eine Ausweitung des Arbeitskampfes vorbereitet und werden in den kommenden Tagen zeigen, was wir von dem leeren Paket der Arbeitgeber halten!“ so Karsten Kaus, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Duisburg-Dinslaken.

Dass Duisburg ein Hotspot für die deutsche Stahlindustrie ist, zeigte auch Knut Giesler, Verhandlungsführer der nordwestdeutschen Stahlindustrie. „Die Ängste und Sorgen bei den Beschäftigten in der Stahlindustrie wachsen. Die Tarifpartner sind daher gefordert, den Menschen in unsicheren Zeiten schnell Sicherheit zu geben. Darum ist es gut, dass wir für Donnerstag einen weiteren Verhandlungstermin vereinbaren konnten. Dann müssen die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung beim Thema Arbeitszeitverkürzung aufgeben. Wenn das nicht passiert, ist eine Eskalation in der Tarifrunde vor Weihnachten kaum zu verhindern. Dass die Beschäftigten dazu in der Lage sind, haben sie heute eindrucksvoll gezeigt.“ so Giesler.

Die IG Metall fordert in der Tarifbewegung Stahl 2023 8,5 Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung, sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Im Forderungspaket der Stahlarbeiter liegen auch eine Beschäftigungssicherung, die Fortführung der Altersteilzeit, sowie die Fortführung des Tarifvertrags zum Einsatz von Werkverträgen.

Die Warnstreikaktion war ein weiteres starkes Zeichen der Belegschaften gegen die Blockadehaltung der Arbeitgeber.

Jetzt geht es weiter mit Warnstreiks in Duisburg, und zwar:

Für Mittwoch, den 6. Dezember 2023, wird zum ersten Onlinewarnstreik in der Stahlindustrie, für die Beschäftigten in den Büros, im Homeoffice und bei der mobilen Arbeit aller Duisburger Stahlbetriebe, aufgerufen.

Weiterhin werden am 6. Dezember 2023 die Beschäftigten der Früh- und Tagschicht, sowie der Spätschicht am Standort der thyssenkrupp Steel Europe AG Werk Hamborn/ Beeckerwerth zu einem "Früher-Gehen & Später-Kommen Warnstreik" aufgerufen. Die Beschäftigten sind aufgerufen ihre Arbeit zwischen 12:00 – 15:00 Uhr, eine Stunde früher oder später aufzunehmen bzw. zu beenden.

Am Donnerstag, den 7. Dezember 2023 und am Montag, den 11. Dezember 2023 ruft die IG Metall die Beschäftigten des ArcelorMittal Werks zum Warnstreik auf.

Für mehr Informationen geht's hier zur Pressemitteilung.